Maria liest

Frauen-Leset

Maria ist auch eine Lesende –
nicht nur die Mutter Jesu, Gottesgebärerin, Himmelskönigin, junge Frau. Sie kann in jeder Lebenslage lesen. In ruhigen Momenten, als der Engel sie besucht, der ihr ihre Schwangerschaft ankündigt. Sie liest kurz nach der Entbindung – es gibt sogar Bilder, da sitzt sie bei der Flucht nach Ägypten lesend auf dem Esel, während Josef, das Kind auf dem Arm und die Zügel in der Hand, vorausgeht.
Die lesende Maria ist etwas Besonderes. Einerseits, weil lesende Frauen lange nicht zum Alltag gehörten. Die meisten Menschen waren lange Zeit Analphabeten, Frauen noch häufiger als Männer.
Und: Frauen, die lesen, galten als gefährlich. Sie fangen womöglich an, sich Gedanken zu machen und die Welt auf den Kopf zu stellen - und die Visionen in dem Lied, das Maria nach dem Besuch des Engels singt, werden Realität: Gott stürzt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen.
Französische Buchmalerei, 15. Jahrhundert

In dieser Frauen-Tradition lesen wir Frauen Romane von Autorinnen
und diskutieren zusammen im Pfrundhaus Kirchlindach.

Hier finden Sie das Jahresprogramm 2026

Zweimal jährlich begrüssen wir zudem eine
Autorin in der Kirche
Sie liest aus ihren Büchern und wir diskutieren zusammen.
Dieser Anlass ist offen für alle Interessierten. Siehe dazu die separaten Ankündigungen.

Donnerstag, 20. November, 19.30 Uhr Autorin in der Kirche
Barbara Schibli: Flimmern im Ohr, Dörlemann 2024